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Breitbandlautsprecher selbst gebaut

Lautsprecher auf Ständer

Zusammenbau

Ich hatte noch zwei Tangband W5-2106 Treiber übrig. Dafür habe ich mithilfe der Webseite micka.de kurzerhand ein 16-Liter-Gehäuse für die Treiber berechnet. Der Aufbau erfolgte aus 19 mm starker Spanplatte, die ich im örtlichen Toom-Baumarkt zuschneiden ließ. Mit MDF ließen sich vermutlich noch bessere Klangergebnisse erzielen.

Skizze
Skizze (Klick vergrößert)

Die Skizze zeigt das Material für eine einzelne Box. Da für ein Stereo-Setup zwei Boxen benötigt werden, muss die Materialmenge verdoppelt werden. Das bedeutet:

Pro Box werden in die Frontplatte die Ausschnitte für das Chassis und das Bassreflexrohr ausgeschnitten. Die Rückplatte erhält lediglich eine Öffnung für die Kabeldurchführung oder – falls gewünscht – einen Ausschnitt für ein Kabelterminal.

Als Dämmmaterial verwende ich pro Box vier Akustikschaumstoffmatten von AliExpress, die ich noch übrig hatte. Wichtig ist, dass die Matten nicht direkt am Rand befestigt werden, sondern schräg in der Mitte der Box platziert werden. So absorbieren sie den Schall effektiver.

Zwischen der Rückseite des Chassis und der Öffnung des Bassreflexrohres sollte genügend Platz bleiben, damit die Luft ungehindert strömen kann. Da die Schaumstoffmatten etwas Raum im Inneren einnehmen, wird der Bass leicht betont (siehe Frequenzgang). Wer das ausgleichen möchte, kann den Frequenzgang mit einem DSP korrigieren oder alternativ professionelle Dämmwolle verwenden.

Das Bassreflexrohr wurde 3D-gedruckt. Es hat einen Innendurchmesser von 60 mm, einen Außendurchmesser von 65 mm und eine Länge von 75 mm. Die 3D-Druckdateien (Freecad-Projekt und .stl) können hier heruntergeladen werden: Klick.

Hier einige Bilder vom Aufbau. Die Schallwand habe ich abschraubbar gemacht

Bretter und Leim vom Toom

Gehäuse zusammengeklebt und mit der Zwinge verspannt

Schallwände mit Ausschnitten

getrocknete zusammengeleimte Gehäuse

Schallwand von hinten mit Chassis und Bassreflexrohr

Frequenzgänge an verschiedenen Verstärkern

Das folgende Bild zeigt den Frequenzgang der unbeschalteten Box an einem Oldchen EL34-B Röhrenverstärker in 60 cm Entfernung zum Mikrofon für je 0°, 30°, 45° und 90° aus der Chassisachse. Gemessen wurde mit einem Umik1 von Mini-DSP und mit REW. Zu beachten ist, dass alle Messungen noch den Einfluss des Raums (mein Wohnzimmer) enthalten.

Frequenzgang Tangband W5 2106 in 16 l Bassreflex, Mikrofonabstand 80cm, auf Lautsprecherständer, im Wohnzimmer mit Oldchen EL34-B Röhrenverstärker
Frequenzgang an Oldchen EL34-B Röhrenverstärker (Klick vergrößert)

Ich habe noch einen günstigen Class-D-Verstärker vom an der Box ausprobiert (ebenfalls unbeschaltet). Es ergibt sich folgender Frequenzgang:

Frequenzgänge Tangband W5 2106 in 16 l Bassreflex, Mikrofonabstand 80cm, auf Lautsprecherständer, im Wohnzimmer mit DollaTek ClassD Verstärker
Frequenzgang am Class D Verstärker (Klick vergrößert)

aktive Entzerrung mit DSP

Eine Entzerrung mit einem APM2 DSP-Board (mit dem ADAU1701) mit Absenkung der Mitten kann wie folgt aussehen:

Frequenzgang parametrischer EQ Entzerrung Tangband W5 2106 16 l Bassreflex
Mögliche Entzerrung mit DSP (Klick vergrößert)

Den Bass habe ich dabei nicht abgesenkt, da es mir so besser gefällt. Das Sigma Studio-Projekt dafür kann hier heruntergeladen werden: Klick.

Impedanzgang

Der Impedanzgang der unbeschalteten Box wurde mit REW an einem 100 Ohm Widerstand nach dessen Schaltung aufgenommen. Dabei wurde ein U-CONTROL UCA202 Audiointerface von Behringer verwendet:

Impedanzgang Tangband W5 2106 16 l Bassreflex, Peak bei 95 Hz 31 Ohm und 47 Hz 22 Ohm
Impedanzgang der Box (Klick vergrößert)

Eckdaten des Lautsprechers: